Mittwoch, 22. März 2023
Karion und Fendrier waren lange Zeit in der Armee gewesen.
Nach Alina s Tod baten sie um ihre Entlassung.
Das Fürstentum Albarr war zur Zeit im Frieden und hatte eh kaum noch Bedarf an den Söldnern, die sie für den Krieg gegen Bandor angeworben hatten. Die Entlassung war daher kein großes Problem, nur das Geld, welches sie erhielten war nicht allzu viel, stellte Karion mit ein wenig Ärger fest, sie hatten nicht ausreichend viel getötet, deswegen gab s so wenig.

Sie waren über 2 Jahre lang Söldner gewesen hatten bei der Verteidigung eines Außenbezirkes des Fürstentum ihre Arbeit geleistet, aber das war fast über ein Jahr lang, her und von Training, Wache halten und solcherlei gab s nie viel.

Es war ein wenig enttäuschen, die wenigen Münzen zu sehen, die ihnen ausgezahlt wurden. Nach den wenigen Kämpfen, in denen sie eingesetzt worden hatte es mehr gegeben, doch nun, war nicht viel zu holen. Naja, dafür sie waren nun wieder normale Leute.

Fendrier wollte irgendwo in den Norden, irgendwie seine Leute suchen, sagte und Karion wollte in Richtung Süden in Richtung seiner Heimatstadt.

Sie waren fast 10 Jahre befreundet, es war ein Abschied. Karion war ebenfalls schockiert über den Tod der jungen Diebin und zugleich hatte er überhaupt keine Lust auf s Militär, die Frau war so unfassbar dumm ums Leben gekommen, dass war nur dem zu Schulde, dass sie nicht ordentlich vorher aufgeklärt hatten. Tiere oder Monster konnten überall auftauchen, doch wenn man nicht mal einen Späher aussandte, in unbekannten Terrain, zeigte wie wenig den Verantwortlichen einen Söldnerleben wert war.

Als der Krieg zwischen dem Fürstentum Albarr und Bandor ausgerufen worden, waren sie einfach eingezogen worden, da gab s keine Möglichkeit raus zu kommen, sie mussten kämpfen lernen und kämpfen.
Er hatte sonst noch nie getötet, ebenso wenig wie sein Freund, das erste Mal war furchtbar gewesen und die Male danach waren es auch.

Karion mochte das Militär sowieso nie, er konnte, die strenge Ordnung nicht wirklich ab und vor allem die Hierarchien. Irgendwelche Idioten gaben dumme Order aus und die mussten ohne wenn und aber, ständig ausgeführt werden.

Es gab auch Schinder, sie gerne quälten und auch bestimmte Typen, die gerne mordeten in der Armee. Zu solchen hatten er und sein Freund stets Abstand gewahrt, so weit wie es ging. Er war froh endlich da raus zu sein. Die Diebin und er war zusammen aufgewachsen im Süden Albarr s, er hatte sie gerne gehabt, sie hatte nie in ihn verliebt, doch als er mit dem Halbelben auftauchte und beide sich das erste Mal sahen, waren beide wie Feuer und Wasser, konnten nicht ab. Dann Jahre später in der Armee war es plötzlich anders geworden und Alina und Fendrier hatten sich irgendwie gefunden, zwischen Blut und Tod. Als Söldner gehörten sie eigentlich nicht zur Armee, sie waren ihr nur unterstellt. Ansonsten war Söldner ein eigener Haufen, niemand kümmerte sich viel um sie. In der regulären Armee gab s keine Frauen, bei den zwangsverpflichteten Söldnern gab s alles, von Straftätern bis hin zu Habenichtsen, die sich nicht frei kaufen konnten, beiderlei Geschlechts.

Es störte Karion nicht, dass beide ein Paar geworden war, es freute ihn für seinen Freund, sein Freund war verliebt über beide Ohren, das sah man ihm an.
Für seinen Freund war es die erste Frau und für Alina der erste Mann.

Er konnte sich kaum noch erinnern, wer es bei ihm gewesen war, war ihn zum Mann gemacht hatte? Es war lange her, das war sicher, und er war damals betrunken gewesen.
Es war keine Liebe gewesen, es war auch nicht gekauft, es hatte sich irgendwie einfach ergeben. Ihren Namen hatte er tatsächlich vergessen und die Nacht war nicht sonderlich schön gewesen, es war schnell gekommen und schnell wieder vorbei. Er war zu jung gewesen. Das war lange her, seitdem war als Liebhaber besser geworden, aber Liebe hatte er nur einmal erlebt, aber das war auch lange her.

Er wollte wieder in die Stadt zurück, wo sie ihn zwangsverpflichtet hatten. Er sprach mit Fendrier, doch zu einer Überraschung wollte sein Freund nicht mit ihm kommen, sondern Richtung Norden reisen, wie er sagte. Es war nicht schön alleine reisen zu müssen und sein Freund war sich seiner anscheinend klar, es stach ein wenig, aber er konnte es verstehen, sein Freund brauchte Zeit für sich selbst. Er reiste am nächsten Morgen ab, ganz früh, brach er auf.

Fendrier war innerlich so zerrissen wie noch nie zuvor. Er reiste nur ein Stückweit in Richtung Norden. Er hatte alles vergessen mitzunehmen, nicht mal Proviant hatte es sich besorgt, die wenigen Münzen das Zahlmeisters waren in seiner Tasche, aber ansonsten hatte er fast nichts dabei.

Er vermisste Alina. Sie war für ihn mehr gewesen, als Worte es beschreiben konnten. Er saß lange im Wald und der Tag verging, es verging die Nacht und irgendwann meldete sich sein Durst.

Er musste etwas trinken, brauchte Wasser und begab sich auf die Suche nach einer Wasserquelle.
Der Wald war sehr dicht und wurde noch dichter, er kam kaum voran.

Lange in der Armee hatten sie eher auf offenen Feldern geschlafen oder am Rande von Wäldern, er hatte fast vergessen, dass er in einem Waldgebiet einst geboren war.

Er schob die Erinnerung zur Seite, daß brachte ihm gerade nichts. Er versuchte mit der Akustik des Waldes vertraut zu machen und lauschte, hörte zunächst nur das laute, dann irgendwann hörte er mehr.

Er ging mehr auf seine Ahnung vertrauend denn auf seine 5 Sinne und dann hörte er plötzlich Geräusche von Wasser, da war ein ganz leichtes plätschern aber weit entfernt.
Er ging in die Richtung, aus der das plätschern wahrnahm.

Den kleinen Fluss, oder vielmehr der kleine Bach, den er gefunden hatte, stillte seinen Durst. Und er füllte sich etwas ab und entschied dann langsam sich dafür weiter zu gehen.